Das warme Frühlingswetter 2022 hat uns eine spezielle Bienen- und Honigsituation beschert. Mitte März konnten wir die Völker auswintern (erste Kontrolle auf Gesundheit und Futter) und seit einer kurzen Kälteperiode Anfang April ist das Wetter sommerlich statt frühlingshaft. Üblicherweise blühen Anfang April zuerst die Kirschen, gefolgt von Zwetschgen, Birnen und am Schluss von Apfelbäumen. Dieses Jahr standen alle zusammen in Blüte. Auch noch überschneidend mit Löwenzahn und Raps, beides starke Nektarlieferanten.
Bei so viel Trachtangebot im April hat die Anzahl Bienen / Insekten nicht gereicht, um alles zu bestäuben und einzusammeln. Aber natürlich konnten unsere Bienenvölker viel Nektar eintragen und Blütenhonig produzieren. Mitte Mai war dann aber alles verblüht und wir stellten fest, dass im Wald und bei einzelnen Tannen lautes summen zu hören war und unsere Bienen bereits Waldhonig eintrugen. Etwas, das üblicherweise im Juli aufkommt. Nach dem sofortigen Schleudern des Blütenhonig werden nun die Honigräume bereits mit Sommerhonig gefüllt, zumindest bei den Völkern welche nicht geschwärmt sind.
Das Wetter ist aktuell mind. 1 Monat vor seiner Zeit. Im Juni besteht bei uns üblicherweise eine Lücke der Blütenpflanzen und oft werden die Bienen dann gefüttert. Dieses Jahr hat der Wald die Lücke gefüllt. Ob das nun aber wie üblich bis im August anhält bleibt spannend. Mit dem Klimawandel müssen wir uns wohl alle auf neue Rhythmen einstellen…